Ganztagesausflug nach Rottweil und Besuch des Thyssen-Krupp-Testturm mit fantastischer Aussicht
Da waren´s nur noch Drei!
Ursprünglich sollte es am 28. März 2020 mit einer 20 Teilnehmer Delegation nach Rottweil zur Stadtführung, Mittagessen und Besuch des Thyssen-Krupp Testturms gehen. Doch dann überschlugen sich die Ereignisse und am 17. März 2020 wurde ein Lockdown wegen Corona über Baden-Württemberg verhängt. Damit war die Veranstaltung nicht mehr möglich. Da wir aber die Eintrittskarten gekauft und die Stadtführung bezahlt hatten, sollte es nachgeholt werden und das fand nun am Samstag, 15.07.2023 statt.
Während das Interesse in 2020 noch sehr groß war, bröckelte die Teilnehmerzahl – aus den verschiedensten Gründen – dieses Mal, bis am Schluss noch wackere 3 übrig blieben. Ralf Siegmund, Dennis Lohmann und Stephan R. Wolf ließen es sich aber nicht nehmen, einen tollen Ausflug nach Rottweil zu machen, der viel Neues und auch Überraschendes zu bieten hatte. Im Privatauto bei einer kurzweiligen Fahrt trafen wir zur Mittagszeit in der ältesten urkundlich von den Römern 186 n. C. erwähnten Stadt Baden-Württembergs, dem schönen Rottweil ein.
Die interessante und auch wechselvolle Geschichte brachte uns der Stadtführer Thomas Haßler in knapp eineinhalb Stunden sehr kurzweilig näher. Er ließ es sich auch nicht nehmen, als eingeborener Rottweiler, seine traditionelle Fasnets-Maske der Figur des „Federa-Hannes“ mitzubringen. Diese trägt er dann beim berühmten Rottweiler Narrensprung, der immer am Montag der Fasnacht stattfindet. Als ehemalige freie Reichstadt hatte Rottweil viele Privilegien und kam auch zu großem Wohlstand, der heute in den liebevoll restaurierten und erhaltenen Bürgerhäusern der Hauptstraße, die hinauf zum Schwarzen Tor führt, noch zu sehen ist. Interessant war am Ende zu hören, dass Rottweil eigentlich immer noch zum Schweizerischen Eidgenössischen Bund, dem es 1502 beigetreten ist, und der nie gelöst wurde, gehört.
Nach so viel Informationen und dem Auf und Ab in der Stadt, war es Zeit für eine leckere Stärkung in der empfehlenswerten Weinstube Grimm, bevor es dann zum Highlight (im wahrsten Sinne des Wortes) an diesem Tag ging, nämlich dem TK Elevator Testturm für Aufzugsinnovationen. Dieser steht im Rottweiler Gewerbegebiet Berner Feld und überragt die Stadt so imposant, dass er von überall zu sehen ist. Die von einem Privatinvestor geplante Hängebrücke über das Tal wird er erst im Herbst 2023 fertig und dann sicherlich eine weitere Attraktion, wie der Turm erreicht werden kann.
Wir sind also mit dem Auto hingefahren. Mit 246 Metern Gesamthöhe zählt er nicht zu den höchsten Bauwerken Deutschlands, aber die Besucherplattform in 232 Metern ist die bundesweit höchste und ist über 80 Meter höher, als die des Stuttgarter Fernsehturms. Doch in erster Linie handelt es sich um einen Testtum, der optimale Bedingungen für die Erprobung und Zertifizierung neuer Aufzugssysteme bietet. In den 12 Schächten innerhalb des Turms, der einen Durchmesser von 21 Metern aufweist, können die Ingenieure Aufzüge mit schwindelerregenden Geschwindigkeiten von bis zu 18m/s (entspricht 65 km/h) testen. Drei Schächte mit einer Höhe von 100 Metern sind speziell zum Testen der innovativen MULTI-Systeme da. MULTI kombiniert seillose Linearmotoren mit horizontalem und vertikalem Betrieb und nutzt die Schächte innovativer aus. Bis 2050 werden schätzungsweise 70% der Weltbevölkerung in Städten leben und aus Platzgründen werden die Gebäude immer höher und der Bedarf an Aufzügen steigt entsprechend an. Wir sind dann mit 6 m/s in 30 Sekunden zur Aussichtsplattform gekommen und konnten bei bestem Wetter eine Fernsicht genießen, die atemberaubend war. Der Turmführer Klaus Kus hat uns in beeindruckender Weise nicht nur alles zum Bau und Betrieb des Turms erzählt, sondern auch die Hotspots, in nah und fern, die man vom Turm aus sehen kann, erläutert.
Mit diesen vielen Eindrücken ging´s dann wieder staufrei zurück nach Ludwigsburg und ins restliche Wochenende.
Fotos + Text: Stephan R. Wolf