Die Begegnung mit dem Müll

Der BDS Ludwigsburg besichtigt Kurz Entsorgung in Benningen!

„Sie kriegen Geld dafür, dass Sie den Müll abholen und verkaufen ihn nachher wieder?“ In den Augen des Finanz­manns und 1. Vorsitzenden des BDS Ludwigsburg, Stephan Wolf scheinen kurz Dollarzeichen aufzuleuchten.

Dass dazwischen viel Arbeit, eine leistungsfähige Logistik und großes Fach­wissen steckt, wird den Besuchern beim Rund­gang durch die Umschlaghallen für Kommunal- und Gewerbeabfälle in Benningen immer klarer: Mit viel Hand­arbeit wird in einer Halle der Inhalt der Rund­tonnen auseinander sortiert und die einzelnen Stoffe zu riesigen Ballen gebündelt. „Und man muss die Joghurt­becher nicht ausspülen, bevor man sie in die Tonne wirft?“, einige Besucher schaudern etwas.

Die Aktenvernichtung dürfen die Mitglieder des BDS nur besichtigen, weil dort gerade nicht gear­beitet wird. „Wir stellen den Firmen geschlossene Container zur Verfügung, deren Inhalt unter strengster Geheim­haltung vernichtet wird“, so Peter Kurz. Ganze Ordner werden der Anlage „gefüttert“ und unter strengster Ein­hal­tung des Daten­schutzes zerkleinert, Wert­stoffe wie das Metall der Mechaniken und Ordnerecken werden anschließend zurück gewonnen.

Der Blick in die gigantischen Container mit Elektroschrott macht nachdenklich, denn auch dieser „Wohlstandsmüll“ besteht aus vielen Materialien, die wieder getrennt werden müssen. Und wer dachte, dass das Recycling von Papier einfach ist, wird in der nächsten Halle eines Besseren belehrt: Die zum Abtransport bereit stehenden, tonnen­schweren Ballen sind nämlich nicht alle gleich und für das Recycling unterschiedlich wertvoll. Vom Misch­papier aus den Flach­tonnen der Haus­halte bis zu braunen Kartons aus der Industrie wird alles fein säuberlich geordnet der bestmöglichen Verwertung zugeführt.

Beim Gang vorbei an den riesigen Baggern verwundert es keinen der Besucher mehr, dass Geschäftsführer Peter Kurz von „Abfall­management“ spricht, denn zum umfangreichen Angebot der Kurz-Gruppe gehört noch wesentlich mehr als der Teil­bereich, den die BDS-Mitglieder in Benningen sehen konnten.

Auf jeden Fall ein interessanter Einblick hinter die Kulissen eines der wenigen mittel­ständigen Unter­nehmen der Abfall­branche, den die BDS-Mitglieder an diesem Abend erhalten. Der Blick auf den eigenen Abfall dürfte sich auf jeden Fall für eine ganze Zeit verändert haben.

Die anschließende Hauptversammlung in den Benninger Bürgerstuben verläuft bei Bild­vortrag, leckerem Essen und anregenden Gesprächen angenehm kurzweilig und wenig formell. Nachdem Schatz­meister Björn Winkle versichert, dass es mit den Finanzen „gut aussieht“, wird der Vorstand unter Beifall einstimmig entlastet.

Bericht: Sabine Leuschner

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