Business-Lunch mit Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht, Wirtschaftsförderer Frank Steinert und der Kraftmacherei
Am 12. Oktober 2022 hatten wir unseren Business Lunch mit Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht und Wirtschaftsförderer Frank Steinert im KönigX57 im Film- und Medienzentrum. Die Veranstaltung war auf 20 Plätze limitiert, die dann auch voll ausgeschöpft wurden.
In schön heller und moderner Atmosphäre hat uns zunächst unser neues Mitglied Bo Demirer sein Unternehmen Kraftmacherei vorgestellt. Anschließend standen uns Herr Knecht und Herr Steinert in einer spannenden und informativen Fragerunde zur Verfügung. Sehr positiv hervorzuheben sind dabei zum einen die offene und ehrliche Art der Kommunikation, und zum anderen die fundierte Detail-Kenntnis, mit der uns die beiden überzeugt haben. Ob zur Erschließung von neuen Wohn- und Gewerbegebieten, Verkehrskonzepten oder Haushaltsfragen, sowohl Herr Knecht als auch Herr Steinert waren stets in der Lage auch kritische Fragen kompetent und aufrichtig zu beantworten – auch wenn nicht jede Antwort vollständig im Interesse der Selbständigen ausfiel.
Folgende Kernbotschaften wurden uns vermittelt:
- Durch den Wegzug von Wüstenrot wird ein Gewerbesteueraufkommen im hohen einstelligen Millionenbereich wegfallen. Dies wird sich in 2024 vollständig realisieren.
- Es laufen diverse Initiativen, um attraktive Investoren und Arbeitgeber im Stadtgebiet anzusiedeln. Die Gespräche auch mit namhaften und führenden Unternehmen sind vielversprechend. Der Wegzug von Wüstenrot wird dadurch aber erst mittelfristig ausgeglichen werden können.
- Hinsichtlich der künftigen Nutzung des Wüstenrot-Areals auf Ludwigsburger Gemarkung wird aktuell an einem entsprechenden Konzept gearbeitet. Angestrebt wird, das Hochhaus überwiegend zu Wohnzwecken zu nutzen, und im restlichen Areal eine gemischte Nutzung vorzunehmen. Hierbei sind jedoch ggf. noch rechtliche Einschränkungen zu beachten, die aktuell geprüft werden.
- Insgesamt müssen durch die Stadt erhebliche Haushaltslücken für die nächsten Jahre geschlossen werden, die durch die großen anstehenden Investitionen (z.B. die Neugestaltung des Bildungszentrum West, Stadtbahn, etc.) entstehen. Daher muss auch der eigentlich nur temporär für 3 Jahre (bis einschließlich 2022) erhöhte Hebesatz für die Gewerbesteuer nochmals überprüft werden.
- Die Erschließung von Gewerbe- und Wohngebieten ist weiterhin ein priorisiertes Thema für die Stadt. Mit Blick auf die aktuelle Situation (gestiegene Rohstoffpreise, Haushaltssituation, etc.) können diese Gebiete teilweise aber erst mittelfristig erschlossen und fertiggestellt werden.
- Vor dem Hintergrund der zu senkenden Emissionswerte wurden diverse Maßnahmen ergriffen. Eine davon war die Einführung von Tempo 40 in einigen Teilen der Stadt. Insgesamt hat sich dadurch aber ein sehr heterogenes Bild an erlaubten Höchstgeschwindigkeiten in der Stadt entwickelt. Um einen flüssigeren Verkehr zu erreichen, sollen die Geschwindigkeitszonen in Ludwigsburg harmonisiert werden. Ein mögliches Zielbild wäre, in den Wohngebieten und den besonders von Fußgängern frequentierten Straßen wie der Wilhelmstraße ein Tempolimit von 30 km/h einzuführen. Die Hauptverkehrsstraßen sollen bei einem Tempolimit von 40 km/h bleiben – und zwar konsistent über die komplette Länge einer Straße.
- Mit Blick auf die steigenden Energiepreise wird die Stadt keinen signifikanten Beitrag zur Unterstützung der betroffenen Unternehmen leisten können. Hier werden vielmehr das Land und der Bund gefragt sein, wobei dort noch keine konkreten Pläne vorliegen.
Beim anschließenden Lunch wurden die Themen weiter intensiv mit den beiden und untereinander diskutiert.
Insgesamt hatten wir eine sehr gelungene Veranstaltung mit vielen interessanten Impulsen und Informationen. Dafür herzlichen Dank an Herrn Dr. Knecht und Herrn Steinert, die uns übrigens künftig jedes Jahr einmal besuchen wollen.
Schön, dass wir den Business Lunch nach der langen Corona-Pause so gelungen wieder aktivieren konnten!
Text: Philipp Nägele
Fotos: Jan Gallas