Stuttgart 21 – Mitglieder des BDS Ludwigsburg informieren sich über das Projekt

Am Donnerstag, dem 19. Juni trafen sich 15 wackere BDS'ler um das Projekt Stuttgart 21 im Haupt­bahnhof zu besichtigen. Wacker deswegen, weil an diesem Abend das Viertel­final­spiel der Fussball-EM Deutschland gegen Portugal stattfand. Aber das Spiel, besser gesagt die jeweiligen Tore konnten die BDS'ler durch die lautstarke Kulisse vom Stuttgarter Schlossgarten und später im Steakhaus Blockhouse trotzdem verfolgen. Und auf der Heim­fahrt gerieten sie dann unversehens in den Freuden­korso der deutschen Fans, nachdem ihre Mannschaft ja sprichwörtlich in der letzten Minute den Sieg für sich entscheiden konnten.

Aber zurück zu Stuttgart 21. Unter fachkundiger Leitung erlebten wir die verschiedenen Stock­werke des Bahnhofs­turms, in dem das ganze Projekt multimedial, aber auch plastisch dargestellt wird.

Herzstück von dem visionären Projekt ist die Umgestaltung des Stuttgarter Sackbahn­hofes in einen Durchgangs­bahnhof, der unterirdisch liegen wird. Die Zahl der Gleise reduziert sich von 16 auf 8 und alle Gleiskörper, die jetzt noch zwischen Nord­bahnhof und Hauptbahnhof liegen, verschwinden und machen so eine städtebauliche Entwicklung im Herzen von Stuttgart möglich, die in keiner anderen europäischen Metropole möglich ist.

Dabei sollen Wohnen, Arbeiten, Einkaufen, Freizeit und Entspannen jeweils nicht zu kurz kommen und dazu gehören auch weitläufige Grünflächen. Rund 4,8 Mrd. Euro soll der neue Bahnhof samt 120 Kilometer Eisenbahn­strecke kosten. Eine Menge Geld und auch an diesem Abend Anlass für teilweise emotional geführte Diskussionen über die Für und Wider dieses Projektes. Stuttgart 21 soll der Mittelpunkt einer West-Ost-Achse von Paris bis Bratislava werden und mit den schnellen Verbindungen die Verkehrs­ströme der Zukunft prägen. Der Umbau des Bahnhofes ist von 2009 bis 2019 geplant. Bis die anschließende Schnellbahn­trasse nach Ulm fertig ist, sollen weitere 10 Jahre vergehen. Dann ist man aber in 28 Minuten von Stuttgart nach Ulm gefahren, was heute doppelt so lange dauert und die Fahrt vom Hauptbahnhof zum Flughafen ist in 8 Minuten erledigt. Doch bis es soweit ist, müssen noch tausende von Kubik­meter Erde bewegt und etliche Meister­leistungen der Ingenieure vollbracht werden. Eines Tages wird dann dort, wo heute noch die Prell­böcke im Hauptbahnhof stehen ein wunderschöner Platz sein, der zum Flanieren, aber auch zu Konzerten oder anderem einlädt.

Die in der Ausstellung gezeigten Animationsfilme und Modelle haben den BDS'lern einen sehr guten Eindruck dieses Projektes vermittelt und wer nicht die Gelegenheit hatte, dabei zu sein, der soll sich selbst mal die täglich geöffnete Aus­stellung anschauen um sich ein Bild zu machen. Am Ende ging es dann auf die Aussichts­plattform des 56 Meter hohen Turms, von wo aus man nicht nur einen Blick auf das Public Viewing an diesem Abend, sondern insbesondere auf ganz Stuttgart und auf die riesige Fläche von Gleiskörpern hatte, die in etwas mehr als 10 Jahren unter der Erde sein werden.

Bericht: Stephan R. Wolf

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