Vortrag zum Thema „Effizienz am Arbeitsplatz“
BDS-Mitglieder erhalten hilfreiche Tipps von Frau Beck-Rappen
Eine gute Selbstorganisation wird schon auf dem Schreibtisch sichtbar. Sehen Sie hier „Wanderdünen”, Papierstapeln, liebevoll verpackt in Klarsichthüllen? Suchen und hoffentlich Finden ist in vielen Büros Zeitvertreib Nummer 1 und löst weder beim Suchenden noch beim Wartenden große Freude aus.
Für Effizienz am Arbeitsplatz stellte Frau Beck-Rappen, seit über 10 Jahren selbständige Beraterin, Trainerin und Coach einige Standards guter Büroorganisation vor:
- Wiedervorlagesysteme verwalten Informationen und Unterlagen, die erst später gebraucht werden: z. B. Pultordner, Hängemappen (1–31 und Januar–Dezember) oder E-Mails umgewandelt in Aufgaben über Outlook
- den Ablageplan, der einheitlich für den Schrank und den PC gilt, vergleichbar mit einem Stadtplan/Straßenregister, von 1 – Buchhaltung bis 9 – Archiv
- eine einheitliche Ordnungsstruktur mit Farbleitsystem als synchrone Schrank- und PC-Ablage
- treffende Benennung von Dateien beginnend mit dem Jahr, Monat und Stichwort (2010-10-Beispiel-Büroorganisation)
Auch das eigene Verhalten spielt für Effizienz am Arbeitsplatz eine große Rolle. Die Organisationsberaterin empfahl folgende Arbeitstechniken:
Zeitaufwand schätzen: Bevor Sie Ihre Aufgabe beginnen – wie lange werden Sie für diesen Brief, die Beantwortung der E-Mail … benötigen? Eine Tätigkeit dauert erfahrungsgemäß so lange, wie Zeit für die Erledigung zur Verfügung steht.
Umgang mit der E-Mail-Flut: Auf die Frage: „Wie viele E-Mails befinden sich am Tagesende in Ihrem Posteingang?” boten die Teilnehmer eine Anzahl zwischen 10 und 1.100 E-Mails. Die positive Absicht eines Jeden dabei ist, Informationen schnell zu finden.
Frau Beck-Rappen stellte folgende Strukturierungshilfen vor:
- Nutzen Sie Farbfilter zum Einfärben von Nachrichten, wichtiger Absender
- Erstellen Sie einen Ordner „Warten auf Infos …” im Posteingang und verschieben Sie Ihre gesendeten Nachrichten oder erhaltene mit fehlenden Informationen hier hinein
- Wählen Sie Flaggen, die Sie an ausgewählte E-Mails erinnern
- Speichern Sie E-Mails über das Menü „Datei -> Speichern unter” in Ihren Datei-Ordnern auf der Festplatte. Vergeben Sie hierbei einen Namen, beginnend mit dem Jahr, dem Monat und einem Stichwort (2010-10-Beispiel) und stellen Sie den Dateityp „Outlook-Nachrichtenformat” ein. Jetzt können Sie die E-Mail aus dem Posteingang löschen.
- Verfassen Sie kurze E-Mails mit maximal einer Bildschirmseite ohne Scrollen. Umfangreiches versenden Sie als PDF-Dateianhang.
- Reservieren Sie sich je nach Ihrer Tätigkeit einen bis drei Zeitblöcke, in denen Sie am Stück Ihren Posteingang komplett abarbeiten. Der Posteingang sollte am Tagesende leer sein, genauso wie Ihr Briefkasten vor der Tür. Dabei unterstützt Sie die Einmal-Regel.
Einmal-Regel: Fragen Sie sich zu jedem Schriftstück oder jeder E-Mail:
- Kann ich die Information löschen/wegwerfen?
Ja: löschen/wegwerfen, Nein: weiter mit Frage 2 - Soll ich die Information weiterleiten/delegieren?
Ja: sofort tun, Nein: weiter mit Frage 3 - Gibt es eine Aufbewahrungsfrist/-pflicht, werden Sie die Info noch benötigen?
Ja: speichern/abheften, Nein: weiter mit Frage 4 - Dauert die Bearbeitung drei Minuten?
Ja: direkt erledigen, Nein: Termin und Dauer festlegen. Die Information so lange über das Wiedervorlagesystem verfügbar machen
Fotos: Jan Gallas